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Semana 5
Febrero 2026 Mateo 26-25

Als Kanada 2020/21 Gastland der Frankfurter Buchmesse war, strömten wie üblich besonders viele Übersetzungen aus dem Land auf den deutschen Markt. Zeitgleich wurden in Kanada an etlichen ehemaligen Residential Schools heimliche Gräber gefunden, was die seit den 1990ern stattfindende öffentliche Auseinandersetzung mit den staatlichen und kirchlichen Verbrechen an indigenen Kindern in der Vergangenheit erneut befeuerte. An diesen „Schulen“, die im 19. Jahrhundert aus Missionseinrichtungen hervorgingen, ging es weniger um Wissensvermittlung als um Umerziehung. Die indigenen Kinder sollten den Bräuchen, Traditionen und vor allem der Sprache ihrer Vorfahren entzogen werden. Dafür wurden alle Minderjährigen, meist unter Zwang oder durch Wegnahme, zum Leben in diesen Residential Schools verpflichtet. Die Verhältnisse dort waren größtenteils furchtbar. Hunger, Prügelstrafen, Missbrauch waren dort gang und gäbe. Viele Kinder starben und wurden dort mehr oder weniger heimlich begraben.

Mir waren diese Fakten vorher kaum bekannt. Der Gastlandauftritt Kanadas mit vielen Büchern zu diesem Thema war deshalb sehr erhellend. Mit Inkeri Markkulas Roman Wo das Eis niemals schmilzt kommt dieses Thema nun von einer sámischen Schriftstellerin zu mir zurück.